Welche Techniken wenden wir an?

Das Ziel der Korrektur ist das Erreichen einer natürlichen Ohrform, die alle normalen anatomischen Strukturen und Abstände respektiert. Obwohl die Variabilität von Ohrmuscheln gross ist, wird als ästhetisch schön eine kantenlose Rundung der Anthelixfalte angesehen, welche oben in einen weniger gekrümmten oberen Schenkel und einen kantigeren unteren Schenkel ausläuft. Dazwischen soll eine flache Vertiefung, die Fossa triangularis liegen. Ist das Ohrläppchen auffällig zu gross oder abstehend, soll es ebenfalls normalisiert werden. In Mitteleuropa werden untenstehende Abstände von der vorderen Ohrmuschelkante zum Kopf als ästhetisch normal angesehen.

Je nach vorliegender Deformität muss eine spezielle Technik gewählt werden:

Mangelhaft ausgebildete Anthelixfalte und fehlender oberer Schenkel

Dies ist die häufigste und auffälligste Ursache für sogenannte Segelohren. Mehrere Techniken bieten sich hier an. In diesem Fall erlaubt ein kleiner Hautschnitt an der Hinterseite der Ohrmuschel Zugang zu der Falte, die mit einer Fadentechnik neu geformt wird. Ist der Knorpel dick und starr, wird er an der Vorderseite fein angeritzt, damit er sich glatt und rund nach hinten legt. Wir benützen keine Metall-Implantate, wie dies zwecks Reduktion der OP-Zeit zurzeit in Mode kommt.

Zu grosses, vorstehendes Cavum conchae

Die Strukturen der Ohrmuschel sind normal angelegt, insbesondere die diversen Falten. Die Vertiefung der Ohrmuschel, das Cavum conchae, ist aber zu voluminös und/oder nach aussen rotiert. Hierfür muss das Ohr sanft nach hinten gebracht  werden. Knorpel-Schnitttechniken, die zu Kanten und späteren Verformungen führen können, vermeiden wir nach Möglichkeit.

Abstehende Ohrläppchen

Das Ohrläppchen hat kein Knorpelskelett, weswegen die Korrektur technisch anspruchsvoll ist. Wir wenden je nach Situation verschiedene plastische Verfahren an.